Im 4. Teil meines Reiseberichtes habe ich einiges aus dem Wells Gray Provincial Park erzählt, doch den haben wir nun hinter uns gelassen. Wir bewegen uns jetzt weiter in Richtung Nordwesten, mitten in die kanadischen Rocky Mountains. Die Landschaft wird hier zunehmend beeindruckender und irgendwie könnte man an jeder Ecke anhalten, wie z.B. an den Rearguard Falls, die nur 15min vom Highway entfernt sind.
Nach einiger Zeit haben wir dann den Mount Robson erreicht, den höchsten Berg der kanadischen Rockys und gleichzeitig der nördlichste Punkt unserer Reise. Von dieser Landmarke aus geht es nur noch nach Süden. Ein paar Tage vorher war die Spitze wohl zu sehen, aber als wir dort waren, hing leider eine dicke Wolkenschicht über dem Gipfel.
Nach einer Weile hatten wir dann das Ziel des heutigen Tages erreicht, Jasper. Der Ort ist ziemlich klein, aber sehr gemütlich. Die Erkundung der Stadt hatten wir uns jedoch für den nächsten Tag vorgenommen und die restliche Zeit des Tages damit verbracht, die unberührte Natur in der Umgebung zu erkunden. Es gibt unzählige Seen in der Nähe, wie den Pyramid Lake. Beeindruckend ist auch der riesige Medicine Lake, der nur im Sommer ein See ist. Zum Winter trocknet der See komplett aus und weil sich die Indianer das früher nicht erklären konnten, verschwand das Wasser wie durch „große Medizin“. Heute weiß man, dass das Wasser an bestimmten Stellen versickert. Im Sommer fließt jedoch so viel Schmelzwasser aus den umliegenden Bergen, dass daraus der See wird. Wenn das Schmelzwasser zum Winter hin versiegt, fließt das restliche Wasser des Sees ab und der See verschwindet, um dann im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Wenn man genau hinsieht, kann man sogar einen Angler erkennen. =)
Um den Medicine Lake herum hat vor einer Weile ein sehr großer Waldbrand gewütet und einen Großteil des Waldes zerstört. Überall standen einfach nur noch schwarze Pfähle herum. An manchen Stellen konnte man jedoch noch gut erkennen, bis wohin der Brand ging und welche Bäume er verschont hat.
Plötzlich standen wir dann im Stau, mitten in Kanada. Für uns war das ein ganz neues Erlebnis, aber der Grund war schnell klar. Neben der Straße graste eine große Herde Wapitis, unter denen genau ein Wapitibulle war. Die Bullen können ziemlich groß werden und vor allem aggressiv, denn es war gerade Brunftzeit.
Den Abend haben wir dann am unwirklich grün wirkendem Pyramid Lake mit Blick auf den Pyramid Mountain verbracht. Auch wenn der Sonnenuntergang an sich nicht viel zu bieten hatte(gar nichts), so war der Ausblick immerhin fantastisch. Das Wasser war glasklar und die Bäume unterhalb des Berges leuchteten in einem kräftigen Gelb.
Danach ging es dann in unsere Hütte, die mitten am Waldrand stand. Zum Abend hin konnte man dann noch einige Waipitis hören und dann auch vor dem Fenster herumlaufen sehen. In Deutschland ist das eher nicht so vorstellbar, dass die Rehe direkt vor dem Fenster herumlaufen. Schon gar nicht in Hamburg im 3. Stock. 😀
Hallo,
mein Mann, die Söhne ( 15, 11 ), waren in diesem Sommer auch dort! Wir sind in Calgary gestartet, dann Banff, Jasper, Vancouver, Seattle und schließlich über Spokane zurück nach Calgary. Dort haben wir noch einige Tage bei unseren kanadischen Freunden verbracht. Wundervolle Reise, deine Bilder sind ziemlich identisch mit unseren! Super Reisebericht!!
Viele Grüße
Gaby Schulte